Ganz ganz schwieriges Thema. Als ich als Kind bei meinen Großeltern war, gab es keine frühe Trennung. Den Kälber wurde es nicht erlaubt, viel Milch zu trinken, damit es noch ausreichend Milch verkauft werden konnte. Die Kälber konnten dann zusammen mit den anderen Kühen leben und wurden gezwungen, früher sich mit Heu zu ernähren. Das finde ich jetzt als Erwachsene auch ziemlich brutal. Von der anderen Seite, müssen wir uns auch klar sein: keine frühe Trennung bedeutet auch hohe Erhaltungskosten, weniger Milch zum verkaufen und der Preis für Milchprodukte verdoppelt sich oder sogar verdreifacht sich. Bin selber in der jetzigen wirtschaftlichen Situation nicht bereit noch mehr Geld dafür auszugeben. Die Alternativen sind auch nicht billig oder gesund...
Würde man diese Trennung vergleichen mit Gebärenden, die ihr Kind nach der Geburt umgehend zur Adoption freigeben und keinerlei Blick auf das Neugeborene werfen wollen, um möglichst wenig Bindung aufzubauen, frage ich mich, ob auch hier das Oxitocyn vermindert oder gar nicht ausgeschüttet wird. Diese Hormone spielen ja auch bei Menschen eine Rolle, nicht nur bei Tieren. Denke, wenn man Tiere für Menschstudien heranzieht, sollte man auch umgekehrt nach Übereinstimmungen schauen.
Irgendwie ist das doch alles Schönrederei - aber klar jeder muss auch für sich sein Handeln rechtfertigen... um Wirtschaftlich als Landwirt zu bleiben und von dem Ganzen leben zu können muss man manchmal auch Sachen tun (Kälbchen früh trennen und separiert halten) die ethisch vielleicht zweifelhaft sind. ich sehe wiedermal eine politische Handlungsbedrüftigkeit - staatliche Förderprogramme für naturnahe Kälberaufzucht!
Die Landwirte zeigen nur, wie es aktuell flächendeckend ist und seit Jahrzehnten war. Wir sind hier, um die Kälberhaltung zu diskutieren, dazu zählt eben auch, sich mit der gängigen Praxis auseinanderzusetzen. Das in Zukunft bessere Methoden erforscht werden ist doch ganz klar, bringt aber nichts, die bestehende Methode dauernd nur herablassend zu bewerten, obwohl man sie selbst seit Jahren als Verbraucher toleriert hat. Hier ein Kommentar der einen Landwirtin, die du ja ethisch zweifelhaften Handlungen beschuldigst zum Thema Mutter/Ammengebunden --> Das ist auch eine Option die gerade bewertet wird. Es hat aber in jedem Fall mit höheren Investitionen zu tun und möglicherweise auch mit Baugenehmigungen. Beides ist aktuell sehr unsicher. Daher müssen wir abwarten, wie es sich entwickelt. Wichtig ist uns zu zeigen, wie eine Kuh-Kalb-Trennung in aller Regel abläuft- abseits aller Skandalvideos, die man im Netz findet. Das hier ist der Standard.
Man neigt als Mensch meiner Meinung nach zu einer vermenschlichten Betrachtungsweise der Situation. Es wirkt schon unmenschlich ein Junges von der Mutter zu "entführen". Aber wie die direkte Wahrnehmung der Tiere ist kann man nicht so klar sagen. Solange sie sich ruhig verhalten und gesund erscheinen ist es für mich nicht alarmierend. Die Vorteile der frühen Trennung im Vergleich zur späteren überzeugen mich.
Da stimme ich zu. Aus einer vermenschlichten Perspektive hat man rein instinktiv erstmal kein gutes Gefühl bei der frühen Trennung von Kalb und Kuh. Aber wenn tierverhaltenswissenschaftliche Untersuchungen / Beobachtungen ergeben, dass eine frühe Trennung insgesamt besser als eine späte Trennung ist, dann sollte man sich vom Verstand leiten lassen.
Warum läßt man die Viecherl nicht einfach zusammen? Es mag ja vielleicht so manches Kalb sterben, aber das ist die Natur.
Nordamerikanische Kleinbauern lassen ihre Longhorn-Rinder auf der Weide/Koppel kalben und danach die kleinen bei ihren Müttern. Kaufen sie Kälber vom Viehmarkt, werden diese umgehend zu der gesamten Herde gebracht. Auch die Hörner werden nicht entfernt. Man läßt die Viecherl mehrere Monate einfach auf der Weide, sammelt sie dann ein, separiert Schlachtvieh vom Rest und läßt den kompletten Rest wieder auf die Weide. Ok. Da geht es nicht um das Ausquetschen des letzten Tropfen Milch.
Der Mensch hat insbesondere in Europa den Respekt und die Achtung gegenüber der Natur verloren. Die Beatles und Gun's'n'Roses sangen bereits ein Lied, das "Live and let die" heißt.
Ich empfinde die frühe Trennung als unnatürlich. Es steckt die typisch zynische Haltung des giergesteuerten Menschen dahinter, dem es ausschließlich um Profit geht.
Naja, Viehhaltung ist nun mal der Beruf des Bauern, wenn er sich nicht auf Nutzpflanzen spezialisiert. Aber gerade im Rahmen der Finanzsteuerung werden ja Methoden angewandt, die man früher nur belächelt hätte. Viele wissenschaftliche Erkenntnissen helfen beiden, Bauern und Tieren, und beide können mit und von der Natur leben. Natürlich ist die Trennung an sich unnatürlich. Man ist wohl gezwungen, das zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen. Es geht ja auch nicht nur um Milch. Sondern z.B. auch um Lab, Käse, Lederwaren für Schuhe und Klamotten, da sind wir alle irgendwie an der Ausbeutung beteiligt.
Ganz ganz schwieriges Thema. Als ich als Kind bei meinen Großeltern war, gab es keine frühe Trennung. Den Kälber wurde es nicht erlaubt, viel Milch zu trinken, damit es noch ausreichend Milch verkauft werden konnte. Die Kälber konnten dann zusammen mit den anderen Kühen leben und wurden gezwungen, früher sich mit Heu zu ernähren. Das finde ich jetzt als Erwachsene auch ziemlich brutal. Von der anderen Seite, müssen wir uns auch klar sein: keine frühe Trennung bedeutet auch hohe Erhaltungskosten, weniger Milch zum verkaufen und der Preis für Milchprodukte verdoppelt sich oder sogar verdreifacht sich. Bin selber in der jetzigen wirtschaftlichen Situation nicht bereit noch mehr Geld dafür auszugeben. Die Alternativen sind auch nicht billig oder gesund...
Ich finde es schon traurig, aber es sind nur 2 Wochen und die geben vorbei
Würde man diese Trennung vergleichen mit Gebärenden, die ihr Kind nach der Geburt umgehend zur Adoption freigeben und keinerlei Blick auf das Neugeborene werfen wollen, um möglichst wenig Bindung aufzubauen, frage ich mich, ob auch hier das Oxitocyn vermindert oder gar nicht ausgeschüttet wird. Diese Hormone spielen ja auch bei Menschen eine Rolle, nicht nur bei Tieren. Denke, wenn man Tiere für Menschstudien heranzieht, sollte man auch umgekehrt nach Übereinstimmungen schauen.
Einfach nur traurig.
Irgendwie ist das doch alles Schönrederei - aber klar jeder muss auch für sich sein Handeln rechtfertigen... um Wirtschaftlich als Landwirt zu bleiben und von dem Ganzen leben zu können muss man manchmal auch Sachen tun (Kälbchen früh trennen und separiert halten) die ethisch vielleicht zweifelhaft sind. ich sehe wiedermal eine politische Handlungsbedrüftigkeit - staatliche Förderprogramme für naturnahe Kälberaufzucht!
Die Landwirte zeigen nur, wie es aktuell flächendeckend ist und seit Jahrzehnten war. Wir sind hier, um die Kälberhaltung zu diskutieren, dazu zählt eben auch, sich mit der gängigen Praxis auseinanderzusetzen. Das in Zukunft bessere Methoden erforscht werden ist doch ganz klar, bringt aber nichts, die bestehende Methode dauernd nur herablassend zu bewerten, obwohl man sie selbst seit Jahren als Verbraucher toleriert hat. Hier ein Kommentar der einen Landwirtin, die du ja ethisch zweifelhaften Handlungen beschuldigst zum Thema Mutter/Ammengebunden --> Das ist auch eine Option die gerade bewertet wird. Es hat aber in jedem Fall mit höheren Investitionen zu tun und möglicherweise auch mit Baugenehmigungen. Beides ist aktuell sehr unsicher. Daher müssen wir abwarten, wie es sich entwickelt. Wichtig ist uns zu zeigen, wie eine Kuh-Kalb-Trennung in aller Regel abläuft- abseits aller Skandalvideos, die man im Netz findet. Das hier ist der Standard.
Mich stimmen all die gezeigten Infos leicht ärgerlich und sehr stark nachdenklich. Wie weit wollen wir Menschen weiter Naturgesetze missachten...
Was genau an den gezeigten Infos macht dich denn ärgerlich und nachdenklich?
Welche Naturgesetze werden dort missachtet?
Man neigt als Mensch meiner Meinung nach zu einer vermenschlichten Betrachtungsweise der Situation. Es wirkt schon unmenschlich ein Junges von der Mutter zu "entführen". Aber wie die direkte Wahrnehmung der Tiere ist kann man nicht so klar sagen. Solange sie sich ruhig verhalten und gesund erscheinen ist es für mich nicht alarmierend. Die Vorteile der frühen Trennung im Vergleich zur späteren überzeugen mich.
Da stimme ich zu. Aus einer vermenschlichten Perspektive hat man rein instinktiv erstmal kein gutes Gefühl bei der frühen Trennung von Kalb und Kuh. Aber wenn tierverhaltenswissenschaftliche Untersuchungen / Beobachtungen ergeben, dass eine frühe Trennung insgesamt besser als eine späte Trennung ist, dann sollte man sich vom Verstand leiten lassen.
Es ist einfach nur grausam.
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Warum läßt man die Viecherl nicht einfach zusammen? Es mag ja vielleicht so manches Kalb sterben, aber das ist die Natur.
Nordamerikanische Kleinbauern lassen ihre Longhorn-Rinder auf der Weide/Koppel kalben und danach die kleinen bei ihren Müttern. Kaufen sie Kälber vom Viehmarkt, werden diese umgehend zu der gesamten Herde gebracht. Auch die Hörner werden nicht entfernt. Man läßt die Viecherl mehrere Monate einfach auf der Weide, sammelt sie dann ein, separiert Schlachtvieh vom Rest und läßt den kompletten Rest wieder auf die Weide. Ok. Da geht es nicht um das Ausquetschen des letzten Tropfen Milch.
Der Mensch hat insbesondere in Europa den Respekt und die Achtung gegenüber der Natur verloren. Die Beatles und Gun's'n'Roses sangen bereits ein Lied, das "Live and let die" heißt.
Genau, hier soll ein lebendes Individium in ein industrielles Schema gepresst werden.
Ich empfinde die frühe Trennung als unnatürlich. Es steckt die typisch zynische Haltung des giergesteuerten Menschen dahinter, dem es ausschließlich um Profit geht.
Naja, Viehhaltung ist nun mal der Beruf des Bauern, wenn er sich nicht auf Nutzpflanzen spezialisiert. Aber gerade im Rahmen der Finanzsteuerung werden ja Methoden angewandt, die man früher nur belächelt hätte. Viele wissenschaftliche Erkenntnissen helfen beiden, Bauern und Tieren, und beide können mit und von der Natur leben. Natürlich ist die Trennung an sich unnatürlich. Man ist wohl gezwungen, das zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen. Es geht ja auch nicht nur um Milch. Sondern z.B. auch um Lab, Käse, Lederwaren für Schuhe und Klamotten, da sind wir alle irgendwie an der Ausbeutung beteiligt.
Nein man ist nicht gezwungen das zu akzeptieren, ich kaufe nur bei Bauern die es anders handhaben und die Kälber bei den Müttern bleiben dürfen.