Fakultät für Agrarwissenschaften

InnoRind - Woche 2 - Bürgerrat zur Zukunft der Kälberhaltung

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Ammenkuh mit Kälbergruppe

Kara43 Kara43  •  15.11.2024  •    Keine Kommentare

Antrags-Code: CONSUL-2024-11-35

Kombination aus Ammenkuh mit Kälbergruppe + separate überwachte Kälberfütterung anhand (frühzeitig angebrachter) Ohrmarken

Die neugeborenen Kälber könnten gleich nach der Geburt von ihrer Mutter getrennt werden und sofort zu einer Ammenkuh in ein entsprechendes Gehege kommen, zusammen mit anderen gleichaltrigen Kälbern. Dort hätten sie mehr Platz und es würde nicht die Gefahr bestehen, dass sich ihre eigene Mutter im engen Stall versehentlich auf das Kalb drauflegt. Diese Kälber hätten dann sowohl zur Ammenkuh als auch zu Gleichaltrigen nahen Körperkontakt und würden ihre natürlichen Verhaltensweisen von der Ammenkuh erlernen.

Die Ammenkuh wäre eine Ersatzmutter (für einige Monate - oder fortlaufend für mehrere Kälbergenerationen?). Der Bauer würde eine geeignete Kuh als Ammenkuh auswählen, z. B. eine Kuh, die sich in der Herdenroutine (Melkmaschine) schwertut, ein besonders zutrauliches und freundliches Tier, oder eine Kuh, die weniger Milch gibt als die anderen.

Die Kälber könnten jederzeit bei der Ammenkuh trinken und ihrem natürlichen Rhythmus folgen, d.h. sie müssen nicht warten, bis der Bauer zu einer bestimmten Zeit mit dem Saugeimer kommt. Die Kälber könnten ganz natürlich und artgerecht am Euter der Ammenkuh saugen und würden deshalb auch keine falschen und schädlichen Saugreflexe entwickeln wie in Einzelhaltung im Kälber-Iglu.

Die Anzahl der Kälber pro Ammenkuh müsste so angepasst werden, dass alle Kälber optimal mit einem bestimmten Milchanteil versorgt werden. Wenn die Kälber die Ohrmarken gleich kurz nach der Geburt erhalten würden und nicht erst zum üblichen späteren Zeitpunkt, könnte der Bauer die Kälberfütterung und -gewichtszunahme sowie den Gesundheitszustand trotzdem überwachen. Dafür könnte man die Kälber täglich für diese kurze Zeit einzeln aus der Kälbergruppe entnehmen und sie kurz in einen Kälber-Iglu (im Idealfall nebenan, nur durch Gitter getrennt, um lange Wege mit dem Kalb zu sparen) bringen. Der Bauer würde bei dieser Einzelkontrolle jedem Kalb vor allem auch die wichtige Biestmilch seiner Mutter verabreichen.

Ich denke, dies wäre eine gute Kompromisslösung. Wahrscheinlich ist es für das Wohl der Ammenkuh auch notwendig, dass sie täglich auch einige Zeit (1 Stunde?) mit den anderen erwachsenen Kühen zusammen sein, um den Herdenanschluss nicht zu verlieren. Die Kälber könnten in dieser Zeit in der Gruppe unter sich bleiben.

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